Höfe und Städte@Höfe und Städte@(ÜB)@
Beziehungen zwischen Hof und Stadt – Grundlagen und Verflechtungen
Hof und Stadt waren im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit zwei sehr verschiedene Sozialformationen, gleichwohl standen sie von Beginn an in vielfältigen, häufig auch sehr engen Austauschbeziehungen. Höfe werden hier als hierarchisch strukturierte Personenverbände verstanden, deren Mitglieder jeweils eine unmittelbare und persönliche Bindung an eine Herrschaft ausübende Person eingehen. Neben Fürsten unterhielten auch geistliche Herrscher, wie beispielsweise Bischöfe bürgerlicher Herkunft, sowie Grafen und Herren als nichtfürstliche Angehörige des Hochadels Höfe, deren Größe und Organisationsgrad allerdings erheblich differieren konnte.1 Schutz, Versorgung, Regierungsausübung, Prestige und Repräsentation der herrschenden Person sowie ihrer Familie waren die zentralen Funktionen solcher Personenverbände, für deren Erfüllung man sich in vielfältiger Weise auf die Infrastruktur, Logistik und Ressourcen von Städten stützte.2 Die Stadt trat dem Herrscher und dessen Hof als sozial, rechtlich und funktional differenzierte Bewohnerschaft eines topographisch und architektonisch verdichteten, mit Marktfunktion ausgestatteten, meist durch Befestigungen und Zeichen abgegrenzten Raumes entgegen, dem eine sich gegenseitig eidlich verbundene Bürgergemeinde sowie ein eigenes Recht Kohäsion und politische Handlungsfähigkeit verliehen.3 Insbesondere mit der zunehmenden strukturellen Differenzierung bei gleichzeitig abnehmender Mobilität der Höfe im Spätmittelalter ist eine immer dichtere Verflechtung von Höfen und Städten zu beobachten,4 so dass zeitgenössische idealtypische Entwürfe der Residenz als Sitz von Fürst und Hofhaltung diese kaum mehr ohne Stadt zu denken vermochten.5
Ein dichtes und dauerhaftes Beziehungsgeflecht zwischen Hof und Stadt gründete in der Regel in einer herrschaftsrechtlichen Bindung. Zu einer engeren Verknüpfung kam es zumeist an solchen Orten, an denen Fürsten oder rangähnliche Personen Stadtherrschaft ausübten und diese auch gegen Herrschaftskonkurrenten oder nach Emanzipation strebende Bürgergemeinden behaupten konnten. Wurde die Stadtherrschaft eingeschränkt oder aufgehoben, lockerten oder lösten sich auch die Verflechtungen.6 Beispiele sind hier die welfischen Städte Lüneburg und Göttingen.7 In Braunschweig konnten die Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel eine nennenswerte Hofhaltung erst etablieren, nachdem sie die Stadt nach Jahrhunderten weitreichender bürgerlicher Autonomie und einer schier endlosen Kette von Streitigkeiten und Kriegen 1671 gewaltsam unterworfen hatten.8
Allerdings bilden solche scharfen Konfliktkonstellationen nur einen Ausschnitt aus dem Gesamtbild ab. Viele Städte waren zu schwach, um bürgerliche Autonomie in offener Konfrontation mit dem Stadtherren zu gewinnen oder zu verteidigen. Häufig lag dies auch gar nicht in ihrem Interesse. Städte, die sich im späten Mittelalter oder in der Frühen Neuzeit zu bevorzugten Aufenthaltsorten von Höfen entwickelten und zu Residenzstädten ausgebaut wurden, konnten von diesem Prozess in erheblichem Maß profitieren. An einer politisch starken und selbstbewusst agierenden Bürgerschaft war den Stadtherren in der Regel wenig gelegen, an einer ökonomisch prosperierenden und architektonisch imponierenden Stadt hingegen schon, so dass nicht selten zwei nur scheinbar widersprüchliche Tendenzen gleichzeitig zu beobachten sind: Einerseits die Zurückdrängung bürgerlicher Selbstbestimmung und andererseits die Verbesserung der Versorgungsgrundlagen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Stadt durch Privilegien. Die Parallelität von wirtschaftlicher Förderung und Ausschaltung von Herrschaftskonkurrenz durch den Stadtherren kennzeichnet nahezu alle Städte, die sich im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit zu Residenzstädten entwickelten.9
Politischen Einfluss auf die Stadtentwicklung sicherten Stadtherren sich zunächst vor allem durch das Recht zur Erteilung und Bestätigung von Privilegien sowie der Konfirmation der Wahl von Bürgermeistern, Räten und anderen kommunalen Amtsträgern. In nicht wenigen Städten war die Bürgerschaft auch obrigkeitlichen Kontrollen unterworfen, insbesondere ab dem 16. Jahrhundert gilt dies vielfach für die Finanzen, das Baurecht und die Fortifikation.10 In Residenzstädten ist zudem häufig eine allmähliche soziale Verflechtung von Hof und bürgerlicher Elite zu beobachten, die mit der Zeit ihren Niederschlag auch in der Besetzung von Ratsstühlen und Ämtern der Stadt mit Hofleuten fand. Gelegentlich kam es auch zu Eingriffen der Stadtherren in die Ämterbesetzung und Stadtverfassung.11
Waren Höfe häufiger oder gar kontinuierlich in einer Stadt anwesend, so lässt sich darüber hinaus eine zunehmende ökonomische Vernetzung beobachten: Städtische Märkte und Messen begannen, angebotene Waren und Dienstleistungen auf die Konsumbedürfnisse des Hofes und gesellschaftlicher Eliten auszurichten; auch die lokalen und regionalen Handwerker produzierten verstärkt mit Blick auf höfische Abnehmer. Für das dänische Odense lässt sich beispielsweise nachweisen, dass der Hof der Königin Christine von Sachsen (1461–1521) nicht nur Luxusgüter von städtischen Handwerkern und Kaufleuten bezog, sondern in beträchtlichem Umfang auch diverse Güter des alltäglichen Bedarfes.12
Nicht selten förderten Herrscher gezielt die Ansiedlung bestimmter Handwerke und Gewerbe oder unterstützten die Sicherstellung mit notwendigen Rohstoffen und Zwischenprodukten. Ein häufig genutztes Instrument der Förderung war die Privilegierung der Hofhandwerker und Hofbediensteten, denen beispielsweise Abgaben, Steuern und Dienstverpflichtungen gemindert oder erlassen, günstig Grundstücke oder Gebäude zur Verfügung gestellt oder andere materielle Vorteile gewährt wurden. Insbesondere in Städten mit einer großen, kontinuierlich anwesenden und mit der Zeit auch immer ausdifferenzierteren Hofhaltung, wie beispielsweise Prag, Madrid oder Wien, konnte sich auch ein sehr facettenreiches Hofhandwerk entwickeln, das der residenzstädtischen Wirtschaftsstruktur ein besonderes Gepräge verlieh. Die Überlieferung zahlreicher Konflikte zeigt, dass solche Begünstigungen von den Stadtbürgern nicht immer wohlwollend aufgenommen wurden, gingen sie doch nicht selten zu ihren Lasten.13 Mit den sich verschärfenden konfessionellen Gegensätzen im frühneuzeitlichen Europa stellten auch die Gewährung von religiösen Freiheiten und der Schutz vor Verfolgung Instrumente höfischer Ansiedlungspolitik dar. Bei religiöser und kultureller Differenz zur bereits ansässigen Bevölkerung konnten hieraus erhebliche Spannungen erwachsen.14
Die Erteilung von wirtschaftlichen Privilegien für Neuansiedler führte in vielen Städten zu Konflikten mit den bereits ansässigen Handwerkern und Gewerbetreibenden. Doch bildet der oft belegte Gegensatz zwischen zünftigen und vom Zunftzwang befreiten Handwerkern des Hofes nur einen Teil der multiplen Konfliktkonstellationen ab. Keineswegs ging es dabei immer nur um die Abgrenzung der wirtschaftlichen Tätigkeitssphären, im Gegenteil, gerade in Residenzstädten arbeiteten viele Zunfthandwerker sowohl für bürgerliche als auch für höfische Abnehmer und hätten sich auch von höfischen Aufträgen nicht gern ausgeschlossen gesehen. In Hinblick auf die Zunftmitgliedschaft lassen sich – zuweilen zeitgleich, wie beispielsweise im Dresden des 16. Jahrhunderts – sowohl Konflikte beobachten, in denen Hofhandwerker sich weigerten, Mitglied einer städtischen Innung zu werden, als auch solche, in denen die Innungsmeister sich dagegen sperrten, Hofhandwerker aufzunehmen. Darüber hinaus lassen sich auch Situationen ausmachen, in denen unterschiedliche Zünfte einer Stadt um die höfischen Aufträge am Ort konkurrierten, in anderen wiederum stritten nichtzünftige Gewerbe miteinander. In solche Zwistigkeiten griffen Stadtherren häufig regulierend ein. Die Stoßrichtung folgte in der Regel den Herrschaftsinteressen und musste nicht unbedingt zunftfeindlich sein. In vielen Fällen sind Entscheidungen und Maßnahmen überliefert, die den genossenschaftlichen Zusammenschlüssen von Handwerkern und Gewerbetreibenden eher zuträglich waren. Ein funktionsfähiges Zunftwesen lag im Interesse der Stadtherren, so dass Impulse für die Bildung von Zünften und Innungen teilweise sogar vom Hof ausgingen. Formierte sich aus den Zünften allerdings politische Opposition oder wurde die Entfaltung der Hofhaltung durch diese genossenschaftlichen Vereinigungen behindert, konnten die Eingriffe der Stadtherren rigide ausfallen.15
Auch wenn die Quellen oft den Eindruck einer schier endlosen Kette von wirtschaftlichen Konflikten zwischen Stadt und Hof vermitteln und man geneigt sein könnte, die Stadtwirtschaft und die Hofökonomie als ganz unterschiedliche, voneinander strikt abgegrenzte Bereiche aufzufassen, so lagen die Dinge doch komplizierter. Bei genauerer Betrachtung erkennt man ein sehr enges Mit- und Nebeneinander städtisch-bürgerlicher und herrschaftlich-höfischer Akteure in einer sehr feingliedrig organisierten urbanen Wirtschaftsstruktur, die überdies nicht nur zahlreiche Wechselbeziehungen innerhalb der Stadt unterhielten, sondern zugleich auch in vielfältiger Weise mit dem Umland und weiter entfernten Regionen im Austausch standen. Dieser Austausch schloss nicht nur Rohstoffe sowie Zwischen- und Fertigprodukte ein, sondern auch Arbeitskräfte.16 Die Masse der Arbeitskräfte stammte aus der näheren Umgebung der Stadt und aus der Region, doch charakterisierte Residenzstädte, dass sie stärker als andere Orte auch Luxushandwerker, militärische und technische Spezialisten, Künstler und Gelehrte anzogen – und insbesondere solche auch aus größerer Entfernung.17
Städte mit herrschaftlicher Hofhaltung waren aber nicht nur aus ökonomischen Gründen attraktiv für Zuwanderer. Die Nähe zum Hof konnte auch in politischer und sozialer Hinsicht vorteilhaft sein, die Einbindung in höfische Netzwerke und Kommunikationsprozesse und die Teilhabe an der höfischen Kultur konnte gesellschaftlichen Status sichern und steigern helfen.18 Daher ist es für Residenzstädte geradezu charakteristisch, dass der Adel dort überdurchschnittlich viel Eigentum besaß und auch die tatsächliche Präsenz vor Ort hoch war.19 Befreite man Adelige und Hofleute persönlich oder ihren Besitz von den städtischen Lasten oder nahm sie aus der kommunalen Jurisdiktion aus, so resultierten hieraus häufig Spannungen zwischen den Privilegierten und der Bürgerschaft. Die Auseinandersetzungen glichen jenen mit Geistlichen und kirchlichen Korporationen, deren Besitz ebenfalls zumeist rechtliche Sonderbereiche in der Stadt darstellte.20
Ungeachtet solcher Konfliktpotentiale lassen sich in Städten, in denen sich Hofhaltung verstetigte, immer auch rechtliche und soziale Verflechtungen zwischen Stadt und Hof ausmachen: Häufig erwarben Hofangehörige das Bürgerrecht; der Kauf von Immobilien oder auch die Anmietung von Wohnraum in der Stadt begründete Nachbarschaftsbeziehungen. Nicht selten lassen sich verwandtschaftliche Verbindungen und Freundschaften nachweisen, durch die Stadt- und Hofgemeinde verknüpft waren. Heiraten, Adoptionen und Patenschaften ergänzten bestehende Blutsverwandtschaften und verdichteten die sozialen Verflechtungen. Nahmen Zünfte und Innungen auch Hofhandwerker auf, so erhöhte auch dies die soziale Kohäsion, waren solche Genossenschaften doch nicht nur wirtschaftlich ausgerichtete Vereinigungen, sondern stets auch Orte der Geselligkeit, der solidarischen Daseinsvorsorge und der gemeinschaftlichen Frömmigkeitspraxis.21
Städtischer und höfischer Raum
Mittelalterliche und frühneuzeitliche Städte waren sozial, rechtlich und funktional stark differenzierte Räume, deren Gestalt und Nutzung einem steten Wandel unterlag.22 Die Gegenwart von Höfen war hierbei ein wichtiger Einflussfaktor und je länger die höfische Präsenz währte, desto offenkundiger wurden dieser Einfluss. Die Stadt bildet zudem einen Raum für eine facettenreiche soziale Interaktion zwischen Hof und Bürgerschaft.23 Dabei lassen sich drei Manifestationsformen unterscheiden: Zunächst sind hier Bauwerke zu berücksichtigen, die sicher die Raumstruktur und das Erscheinungsbild der Stadt am nachhaltigsten prägten; sodann sind auch im städtischen Raum angebrachte herrschaftliche Zeichen, Texte und Symbole zu beachten, die ebenfalls lange Zeit überdauern konnten, und schließlich müssen performative Komponenten herrschaftlich-höfischer Gegenwart berücksichtigt werden, die zwar immer nur von temporärer Natur waren, deshalb jedoch keineswegs zu vernachlässigen sind.24
Zwei Grundtypen der Prägung urbaner Räume durch herrschaftlich-höfische Architektur lassen sich unterscheiden:25 Den einen Grundtyp findet man in solchen Städten, in denen die Präsenz von Höfen durch den Ausbau von herrschaftlicher Architektur allmählich und in wachsendem Maße Einfluss auf eine Stadtstruktur gewann, die sich zuvor weitgehend unabhängig von herrschaftlichen Gestaltungsvorgaben entwickelt hatte. Das welfische Celle ist hierfür ein Beispiel.26 Den anderen Grundtyp bilden Planstädte, die von Beginn an als Zentralorte fürstlich-höfischer Präsenz angelegt waren und bei denen die Bedürfnisse und die Selbstdarstellung von Fürst und Hof den gesamten Planungs- und Ausbauprozess bestimmten. Oft beeinflussten Idealstadtkonzeptionen der Renaissance oder des Barock solche Anlagen. Eines der berühmtesten Beispiele hierfür ist die Stadtanlage von Versailles, die ganz auf das prachtvolle französische Königsschloss ausgerichtet ist, das aus einem eher unbedeutendem Jagdsitz hervorging und den Impuls für die Stadtgründung gab.27 Weitere anschauliche Beispiele sind das nach Idealplänen der Renaissance bereits im 16. Jahrhundert angelegte Zamość28 und die konsequent auf das Schloss der Markgrafen von Baden-Durlach hin ausgerichtete, barocke Fächerstadt Karlsruhe.29 Vielerorts bildeten sich auch Mischformen heraus, bei denen sich die Residenzbildung zunächst in einer mittelalterlichen Stadtanlage vollzog, später Stadterweiterungen als Planstadtanlagen neben die älteren Stadtteile traten. Dresden, in dem die albertinischen Herzöge und Kurfürsten von Sachsen im 16. Jahrhundert um die Frauenkirche eine linkselbische Neustadt und nach einem Stadtbrand 1685 im rechtselbischen Altendresden die barocke Neustadt anlegen ließen, ist ein Beispiel für einen solchen Mischtyp.30
Vielfach bildeten mittelalterliche Burgen den Ausgangspunkt für den Ausbau architektonischer Präsenz von Herrschern und Höfen. Selbst in fürstlichen Gründungs- und Planstädten, wie Wolfenbüttel, ist dies zu beobachten.31 Im 15. und 16. Jahrhundert begann in vielen Regionen Europas ein architektonischer Umbildungsprozess, in dem mittelalterliche Wehrbauten durch Schlösser ersetzt wurden. Fortifikatorische Funktionen taten dabei immer stärker zurück, weil der Wunsch nach höherem Wohnkomfort, veränderte repräsentative Anforderungen und gewandelte Formen der Regierungspraxis und Herrschaftsverwaltung Einfluss auf die Architektur nahmen.32 Die Extensivierung von Hofhaltung und die Intensivierung von Herrschaft im Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit führten zu einer räumlichen Ausdifferenzierung und Ausbreitung herrschaftlicher Bauten in und nahe bei Städten: War man auf Burgen noch lange bemüht, Menschen und Tiere, Waffen und Rüstungen, Brennstoffe und Lebensmittel sowie Verwaltungsschriftgut und repräsentative Gegenstände möglichst eng im Schutz der Burgmauern zusammenzuhalten, gliederte man nun aus und häufte zugleich immer mehr Güter, Menschen und Tiere an. Marställe und Rennbahnen, Zeughäuser und Wagenhöfe, Getreide- und Fruchtspeicher sowie separate Gebäude für Wein und Bier wurden errichtet, hinzu kamen Kammern und Türme für Munition und Pulver, zudem Quartiere für Soldaten und andere Bedienstete. Mit der Entfaltung der höfischen Kultur entstanden zudem besondere Orte für Kunstwerke und Bücher, Schätze und Kuriositäten, Theater- und Ballhäuser, ferner Festplätze und Gärten, die im 17. und 18. Jahrhundert – wie bei den Fürsten von Anhalt in und um Dessau33 – zu weitläufigen Ensembles von Nebenschlössern und Parkanlagen weiterentwickelt werden konnten. Für die Regierungsarbeit und zunehmend zentralisierten Herrschaftsverwaltung entstanden überdies Kanzleien und andere Verwaltungsgebäude, Archivbauten, mancherorts auch Münzstätten und ab dem 16. Jahrhundert zudem Bildungsanstalten für den adeligen Nachwuchs (Ritterakademien, Ritterschulen, Ritterkollegien etc.).34
Für die Städte konnten diese Vorgänge mit Verlust und Überformung bürgerlicher Räume verbunden sein. Doch der Aufkauf von bürgerlichem Grund war kostspielig und nicht selten mit Konflikten verbunden. Rechtstopographische Gegebenheiten konnten auch von Fürsten, Grafen und Herren in der Regel nicht einfach ignoriert werden. Daher ist zu beobachten, dass Herrscher für den Ausbau ihrer Hofhaltungen zumeist eher auf eine intensivere Nutzung der ihnen bereits gehörenden Areale setzten oder sich neue Flächen erschlossen. Der Wawel als Sitz der polnischen Könige in Krakau ist ein eindrucksvolles Zeugnis einer immer wieder verdichteten und erneuerten Herrschaftsarchitektur auf angestammtem Grund.35 Auffällig viele fürstliche Residenzstädte weisen Stadterweiterungen auf, die unter herrschaftlicher Ägide begonnen und umgesetzt wurden und in denen vielfach auch fürstliche Neubauten ihren Platz fanden. So sind beispielsweise in Dresden im 16. Jahrhundert Marstall, Rennbahn, Zeughaus, Wagenhof und Pulverturm in einer linkselbischen Neustadt nordöstlich der Altstadt errichtet worden. In Städten, in denen die Reformation Einzug hielt und damit auch Klostergemeinschaften aufgelöst wurden, fiel deren Besitz oftmals an die Landesherren, die dann solche Grundstücke und Gebäude ebenfalls für den Ausbau ihrer Hofhaltung heranzogen. Auch hier wäre Dresden ein Beispiel, denn dort nutzten die Albertiner Teile des nahe ihrer Burg gelegenen Franziskanerklosters für Schlosserweiterungen und andere höfische und Einrichtungen. Die zuvor stark mit der Dresdner Bürgerschaft verbundene Klosterkirche wurde zur evangelischen Schlosskirche umgestaltet und 1602 als Sophienkirche neu geweiht.36
Rathäuser werden zumeist als Inbegriff bürgerlicher Identität und Selbstdarstellung gedeutet, doch insbesondere in Residenzstädten sind in diesen zentralen Gebäuden oftmals repräsentative, administrative und alltagspraktische Funktionen sowohl der kommunalen Selbstverwaltung als auch der fürstlichen Stadtherrschaft gleichzeitig zu finden. Eines der wohl beeindruckendsten Beispiele hierfür stellt das ab 1401 errichtete Brüsseler Rathaus dar. Die Herzöge von Brabant waren hier stets zeichenhaft durch Wappen und in Figurenprogrammen präsent, zudem nutzten sie das Rathaus und den zentralen Marktplatz für große Feste. Hinzu kommt, dass ab dem 15. Jahrhundert brabantische Ständeversammlungen im Brüsseler Rathaus abgehalten wurden, so dass das prächtige Gebäude zumindest temporär zum politischen Mittelpunkt des ganzen Herzogtums avancierte.37 Ähnliches gilt übrigens auch für das Rathaus in der hennegauischen Stadt Mons, in dem ebenfalls Ständeversammlungen abgehalten wurden.38
Herrschaftliche Präsenz konnte an vielen Stellen durch Zeichen und Symbole vergegenwärtigt werden. Besonders an den Grenzen rechtstopographisch geschiedener Bereiche wurden Herrschaftszeichen, wie beispielsweise Wappen, Fahnen, Banner, Schranken und Grenzsteine angebracht, aber auch Fürstenbildnisse und andere Formen herrschaftlicher Repräsentation. Darüber hinaus waren Stadtmauern und Türme und natürlich auch die Stadttore wichtige Orte für die Anbringung von Zeichen und Symbolen. Wurden beispielsweise städtische Wappen und Fahnen an den Stadttoren durch fürstliche Zeichen und Bildprogramme ersetzt, so teilte dies jedem Bürger und Besucher der Stadt mit, dass er nun die Residenz eines Fürsten betrat oder verließ, selbst wenn er sich tatsächlich im Bereich kommunaler Gerichtsbarkeit bewegte.39 Platzierte man solche Elemente inmitten des städtischen Raumes, beispielsweise auf Marktplätzen oder an Brunnen, kam damit die ständige Gegenwart des Herrschenden zum Ausdruck.
Fanden sich augenfällige Zeichen fürstlicher Herrschaft inmitten der Residenzstadt oder in der Grenzzone zwischen Stadt und Fürstensitz, war die Aussage häufig mehrdeutig. Wenn beispielsweise Sigismondo Malatesta (1417–1468) sein Castel in Rimini ab 1437 so errichten ließ, dass sämtliche Türme der Wehranlage stadtwärts gerichtet waren, so konnte man darin ein herrschaftliches Schutzversprechen gegenüber den Stadtbewohnern ebenso erblicken wie deren Ermahnung zu Treue und Friedenswahrung.40 Diese Ambiguität ist wohl weniger als Problem, sondern als gewollte Eigenschaft symbolischer Kommunikation im Stadtraum zu verstehen. Entstehungskontexte sind für das Verständnis solcher Elemente wichtig: Wenn beispielsweise in Torgau nach dem unfreiwilligem Wechsel der Stadtbürger aus ernestinischer Stadtherrschaft unter die der Albertiner an einem Rathauserker Portraits des albertinischen Kurfürsten August (1526–1586) und seiner Gemahlin Anna (1532–1585) angebracht und diese zudem bildprogrammatisch auch noch mit dem Huldigungsakt in Beziehung gesetzt wurden, so wird man wohl eher den kontrollierenden und mahnenden Blick des Stadtherren darin erkennen als lediglich den des wachsamen Beschützers.41
Allerdings ist auch hier zu differenzieren. Die Markierung kommunaler und herrschaftlich-höfischer Orte im öffentlichen Raum der Stadt kann konfrontativ gemeint sein, gleichwohl lassen sich zeitgenössische Intentionen und Wahrnehmungen nicht vollständig als "Krieg der Zeichen" beschreiben.42 Die mit Fürstenbildnissen, Wappen und anderen Herrschaftszeichen versehenen Stadträume konnten von Bürgern und Besuchern durchaus als identitätsstiftende Rangzeichen verstanden werden, durch die sich Residenzstadtbürger vor anderen Untertanen ausgezeichnet sahen. Nicht selten brachten die Bürger solche Hinweise selbst an, so galt Brüssel nach einer Inschrift in der dortigen Rathausturmstube als eine "Princelycke Stadt".43 Aus Nähe zum Hof wurde Vorrang abgeleitet, aus der Präsenz von Fürsten in den Stadtmauern Stolz entwickelt, nicht ohne Grund warb der Hoflieferant mit seiner Tätigkeit für die hochrangigen Abnehmer. Insofern konnte die Anbringung herrschaftlich-höfischer Zeichen im öffentlichen Raum auch als Vergegenwärtigung des besonderen Status einer Stadt im Herrschaftsgefüge eines Landes gedeutet werden.44
Die Beziehungen zwischen Hof und Stadt waren nicht zuletzt durch performative Handlungen des Hofes im städtischen Raum geprägt. Eine besonders lang zurückreichende Tradition haben der oft aufwendig inszenierte und stark rituell durchgeformte Herrschereinzug (Adventus), jedoch auch andere höfische Prozessionen und Umzüge durch die Stadt.45 Das Spektrum der Anlässe ist hier breit aufgefächert und reicht von Fürstenbesuchen und diplomatischen Ereignissen über wichtige Stationen im Lebenszyklus (Geburt, Taufe, Hochzeit, Tod) von Herrschern bis hin zu Festen im kirchlichen Jahreskreis. Zu vielen Anlässen wurde nicht nur der Stadtraum durchschritten, sondern man nutzte auch zentrale Orte der Stadt. So fanden höfische Turniere, Tierhatzen, Maskeraden oder Spiele bevorzugt auf städtischen Marktplätzen statt, auch Rat- und Stadthäuser konnten – insbesondere vor der Entwicklung separater Anlagen für das barocke Hoffest – Orte höfischer Feierlichkeiten sein.46 Das Rathaus und der Marktplatz in Brüssel wurden als Beispiele für solche Nutzungen schon genannt. Brüssel liefert jedoch auch Belege dafür, dass wiederum die Kommune Feste organisierte, um den Herzog zu ehren und ihre besondere Beziehung zum Stadtherrn sichtbar werden zu lassen.47 Besonders häufig waren Fürsten in den Kirchen ihrer Residenzstädte gegenwärtig. Etliche dienten als Hof- und Pfarrkirche zugleich, an vielen Orten wurden darin fürstliche Grablegen eingerichtet, so in Wolfenbüttel (Hauptkirche Beatae Mariae Virginis), Dessau (Marienkirche) oder Bayreuth (Stadtkirche Heilig Dreifaltigkeit).48 Typisch für Feste und Umzüge der Höfe durch und in der Stadt ist die Anbringung einer Fülle herrschaftlicher Zeichen und das Verdecken, Verstellen oder Verbauen kommunaler Symbole. Durch leicht auf- und abzubauende Wappenschilde, Fahnen, Banner u. a. m. eigneten sich Höfe den Stadtraum optisch an, Musiker und Sänger fügten eine akustische Komponente hinzu. Auf Zeit drängte man so die bürgerliche Präsenz in den Hintergrund.49
Betrachtet man Herrschaftsarchitektur, die Installation von Zeichen und Symbolen und performative Handlungen des Hofes in der Beziehung zwischen Hof und Stadt, so erweist sich, dass die Stadt außerordentlich wichtig war als Raum für die Entfaltung höfischer Kultur und Repräsentation, Schloss und Residenzanlagen aber nur sehr eingeschränkt als Orte bürgerlicher Kultur und Selbstdarstellung genutzt werden konnten. Die prinzipielle Asymmetrie der Beziehungen zwischen Hof und Stadt in einem weitgehend aristokratisch dominierten Gesellschaftsgefüge fand hierin einen unübersehbaren Ausdruck.
Austauschprozesse
Sowohl Höfe als auch Städte waren Orte vielfältiger kultureller Austauschprozesse. Gemeint ist damit die Übertragung von handlungsleitendem Wissen, Deutungen, Techniken und sozialen Praktiken aus einem kulturellen Kontext in ein anderes Umfeld. Kulturtransfer in diesem Sinne bedeutet also weit mehr als die bloße Übertragung von Gegenständen aus einer Kultur in eine andere, gleichwohl erweisen sich Objekte häufig als wichtige Impulsgeber und Medien komplexerer Austauschprozesse. Das Spektrum möglicher Objekte, die Austausch initiieren oder forcieren können, ist breit und kaum erschöpfend darstellbar, jedoch wird man Architekturelemente, Kunstwerke und Kunsthandwerk, Briefe, Handschriften und Drucke, zudem Kleidung, Genussmittel sowie musikalische und darstellerische Aufführungen als Hauptmedien des Kulturtransfers ansehen können. Doch die unmittelbare Begegnung von Menschen aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten stellt wohl den wichtigsten Faktor für kulturellen Austausch dar.50 Höfe und Städte waren jeweils für sich schon Zentren der Begegnung. Gingen sie eine Verbindung ein, intensivierten sich die Austauschprozesse fast zwangsläufig.
Dabei spielten Verwandtschafts- und Heiratsbeziehungen eine ausgesprochen wichtige Rolle. Insbesondere die komplexe soziale Verflechtung des europäischen Adels ist nicht nur ein Phänomen von hoher politischer Relevanz, sondern auch für das Verständnis kultureller Austauschvorgänge kaum zu überschätzen. So überspannte beispielsweise die Dynastie der Habsburger in Mittelalter und Früher Neuzeit weite Teile Europas und forcierte schon allein innerhalb des innerdynastischen Beziehungsgefechtes kulturellen Austausch zwischen ihren verschiedenen Herrschaftsgebieten. Beispielsweise fanden Ausdrucksformen der spanischen Kunst und Architektur über die habsburgischen Verbindungslinien ihren Weg nach Mittel- und Osteuropa.51
Kaum zu überschätzen ist aber auch die Bedeutung überregionaler Heiratsbeziehungen zwischen den europäischen Adelshäusern. Meist wechselten die adeligen Frauen den kulturellen Kontext, indem sie an den Hof ihrer Ehemänner zogen. Dabei brachten sie Ausstattungsgegenstände, aber auch Verhaltensweisen, Gewohnheiten und Kenntnisse ihrer Herkunftskultur mit, die in das neue Umfeld Eingang finden konnten. Kamen sie nicht allein, sondern brachten Hofdamen oder Diener mit, so konnten auch diese den Kulturtransfer verstärken. Umgekehrt vermittelten Frauen und ihr Gefolge über Briefe, Geschenke und Besuche nicht selten auch Elemente aus ihrer neuen Lebenswelt in die Heimat. Im niederen Adel vollzogen sich diese Vorgänge zumeist in einem eher regionalen Bezugsrahmen, im Hochadel hingegen vielfach über große Entfernungen. Mit der geographischen und kulturellen Distanz erhöhten sich auch die erforderlichen Anpassungs- und Integrationsleistungen. Kulturtransfer über Heirats- und Verwandtschaftsbeziehungen war freilich nicht auf den Adel beschränkt, wichtige Trägergruppen findet man auch im bürgerlichen Milieu, allen voran in Kaufmanns-, Handwerker-, Künstler- und Gelehrtenfamilien. In Residenzstädten verknüpfen sich die unterschiedlichen Kulturtransferleistungen des höfischen und städtischen Milieus über die bereits angeführte soziale und funktionale Verflechtungen beider Sphären.52
Neben Heirats- und Verwandtschaftsbeziehungen war auch das Reisen ein wichtiger Impulsgeber für kulturellen Austausch. Sowohl im Handwerk und Handel der Städte als auch in der Diplomatie und Erziehung der Adelshöfe spielte Reisetätigkeit eine wichtige Rolle. Der Adel entwickelte aus der ritterlichen Bewährungsreise des Mittelalters die Kavalierstour und die Grand Tour, von denen man Güter, Erfahrungen und Kenntnisse mitbrachte und die später erhebliche kulturelle Auswirkungen zeigen konnten.53 So wäre das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Dessau-Wörlitzer Gartenreich ohne die Bildungsreisen des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817) nach Italien, Frankreich, in die Schweiz, nach Holland und England in der heute bekannten Form kaum vorstellbar.54
Insbesondere in Residenzstädten erwies sich die gezielte Anwerbung von Experten als weiterer wichtiger Faktor für kulturellen Austausch. Das Spektrum der importierten Fähigkeiten ist groß. So suchten Höfe Spezialisten beispielsweise für künstlerische und handwerkliche Arbeiten, für die Lösung technischer und baulicher Probleme, für die Organisation von Kirche und Landesverwaltung, für Unterhaltung und Beköstigung. Zuweilen führte die Verbindung von Hofhaltung und Residenzausbau in Städten auch ungeplant zu handwerklicher Innovation und zu Kulturtransfer. So kam Christian Roßler aus Breslau nach Dresden, um sich dort als Trabant in kurfürstlichen Dienst zu begeben. Doch alsbald stellte sich heraus, dass sich bislang niemand in der Elbestadt auf die Damastweberei verstand, so dass er sich zunehmend auf dieses Handwerk verlegte. Konflikte mit der bestehenden Leinenweberinnung regulierte 1576 Kurfürst August zugunsten des Damastwebers, indem er die Innung zwang, den Schlesier ohne Meisterstück in ihre Vereinigung aufzunehmen.55 Neben Handelsmetropolen und Universitätsstädten dürften Städte mit Hofhaltung wohl zu den Orten gehören, an denen die geographische Kleinräumigkeit vormoderner Ökonomie und Kulturentfaltung am häufigsten überwunden wurde. Das Netzwerk von Residenzen schuf in Europa für einige Berufe einen ausgesprochen weiten Betätigungsraum. So arbeitete ein Maler und Kupferstecher wie der Venetianer Jacopo de' Barbari (um 1460/70–1516) für Kaiser Maximilian I. (1459–1519) in Nürnberg, für den Kurfürsten von Sachsen in Lochau und Wittenberg, war dann in Mecklenburg und Brandenburg tätig, bevor er schließlich bis zu seinem Tod der Erzherzogin Margarete (1480–1530) in Mechelen diente.56 Der florentinische Baumeister Rochus Quirinus Graf zu Lynar (1525–1596) wirkte an Festungsanlagen in Metz, Dresden, Peitz, Wülzburg und Spandau mit.57 Carlo Ignazio Galli da Bibiena (1721–1787), aus italienischer Künstlerfamilie stammend und in Wien geboren, gestaltete als Theater- und Dekorationsmaler spätbarocke Spielhäuser u. a. in Bayreuth, München, Berlin, Braunschweig, London, Neapel, Rom und Sankt Petersburg.58 Eine so weiträumige Tätigkeit basierte vor allem auf der engen Kommunikation und den Austauschbeziehungen zwischen Höfen in Europa. Dabei kam einigen Höfen eine Vorbildfunktion zu, die in einer von Rangdenken und politischer Konkurrenz geprägten Welt nicht ignoriert werden konnte.59 Rivalität und Innovation hingen nicht selten zusammen.
Die Nähe von Hofgesellschaft und Bürgertum förderte Kulturtransfer nicht nur in geographischer, sondern auch in sozialer Hinsicht. Oft erweist sich die Hofgesellschaft als Vorbild und stilprägende Seite, die Stadtgesellschaft als adaptierend und imitierend. Ein Beispiel aus der Festkultur sind die Gesellenstechen, in denen Bürgersöhne und Patrizier das Turnier des ritterlichen Adels nachahmten, von dem sie sich durch ihre Herkunft ausgeschlossen sahen.60 Andere Gewohnheiten des Hofes, zum Beispiel Sprache und Gebaren, Kleidung und Konsumgewohnheiten wurden ebenfalls von Bürgern übernommen. Nicht immer wurde dies auf adelig-höfischer Seite goutiert, bedrohte das bürgerliche Verhalten doch letztlich die soziale Distinktion und stellte etablierte Ordnungsvorstellungen in Frage. Ging der Erlass von Kleider- und Luxusordnungen vom Hof aus, so geschah dies nicht zuletzt, um solchen Entwicklungen entgegenzuwirken.61 Kulturtransfer fand aber durchaus auch in umgekehrter Übertragungsrichtung statt. Insbesondere in Hinblick auf Ideale von Bildung und Gelehrsamkeit fanden bürgerliche Vorstellungen und Praktiken seit dem Spätmittelalter Eingang in die Hofgesellschaft. Die demonstrative Beschäftigung von Fürsten mit akademischen oder humanistischen Studien, mit empirischen Forschungen oder handwerklichen Betätigungen zeugt von einem Vordringen eher bürgerlich geprägter Elemente in den adelig-ritterlichen Kanon von Tugenden und Verhaltensweisen. Gleichwohl wird man die gesellschaftliche Leitfunktion des Hofes und das Streben nach sozialer Distinktion nicht unterschätzen dürfen.62
Fazit und Ausblick
Auch wenn Hof und Stadt im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit zwei unterschiedliche Sozialformen darstellen, gingen sie in Mittelalter und Früher Neuzeit an vielen Orten enge Verbindungen ein. Die Ausdifferenzierung des Hofwesens und der territorialen Verwaltung sowie die Entfaltung höfischer Kultur in Europa ist ohne die Verknüpfung des Hofes mit der Infrastruktur und den wirtschaftlichen Ressourcen der Stadt nicht vorstellbar. In der Verbindung von Hof und Stadt entstand der urbane Sondertyp der Residenzstadt, deren Räume durch Gebäude und weitere Architekturelemente, durch Zeichen und Symbole und durch performative Akte politisch, sozial und funktional differenziert wurde. Doch erweisen sich die Raumstrukturen bei näherer Betrachtung nicht als statisch, sondern als wandel- und gestaltbar in der Interaktion zwischen höfischen und kommunalen Akteuren. Das Zusammentreffen von Hof und Bürgergemeinde brachte zwar eine Fülle von Konflikten hervor, ist jedoch als bloßer Antagonismus nicht hinreichend beschrieben. Die Beziehung zwischen Hof und Stadt entwickelte sich in einem vielfältigen Wechselspiel aus Konfrontation, Kooperation und Integration, die Interaktion zwischen beiden Entitäten forcierte wirtschaftliche, soziale und kulturelle Austauschprozesse. Die Verbindung von Hof und Stadt erwies sich als dynamisierender Faktor der europäischen Geschichte.
Für viele Städte Europas war die Anwesenheit von Höfen von außerordentlicher Bedeutung. Dies wurde vielerorts insbesondere dann offenkundig, wenn die Verbindung aufgelöst wurde. Zogen Fürsten und Höfe dauerhaft ab, sanken nicht nur Ansehen und Bedeutung der Stadt, sondern schwanden oft auch wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und kulturelle Vitalität. Meist waren nur Städte, deren Stellung auf mehreren Stützen ruhte, im Stande, den Verlust der Hofhaltung zu kompensieren. Hafenstädten und Handelsmetropolen gelang dies leichter als kleinen Landstädten. Adäquaten Ersatz zu finden, beispielsweise durch die Ansiedlung von neuen, innovativen Gewerben oder auch Garnisonen, erwies sich nur selten als einfach.63
Anhang
Literatur
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Schneider, Joachim: Adlige Konsumenten in der Stadt: Randphänomen oder Massenerscheinung?, in: Stephan Selzer (Hg.): Die Konsumentenstadt: Konsumenten in der Stadt des Mittelalters, Köln u.a. 2018, S. 129–154. URL: https://www.vr-elibrary.de/doi/book/10.7788/9783412510503 [2023-08-14]
Schubert, Ernst: Art. "Göttingen", in: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich: Ein dynastisch-topographisches Handbuch (2003) S. 220–222. URL: https://adw-goe.de/fileadmin/forschungsprojekte/resikom/dokumente/pdfs/HBI/C_7_Goettingen.pdf [2023-08-14]
Schubert, Ernst: Art. "Lüneburg", in: Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich: Ein dynastisch-topographisches Handbuch (2003) S. 346–347. URL: https://adw-goe.de/digitale-bibliothek/hoefe-und-residenzen-im-spaetmittelalterlichen-reich/id/rf15_I_121220-3066/?tx_find_find%5BunderlyingQuery%5D%5Bq%5D%5Bdefault%5D=l%C3%BCneburg&tx_find_find%5BunderlyingQuery%5D%5Bposition%5D=2 [2023-08-14]
Schütte, Ulrich: Das Schloß als Wehranlage: Befestigte Schloßbauten der frühen Neuzeit im alten Reich, Darmstadt 1994.
Schütte, Ulrich: Militär, Hof und urbane Topographie: Albrecht Dürers Entwurf einer königlichen Stadt aus dem Jahre 1527, in: Werner Paravicini u.a. (Hg.): Der Hof und die Stadt: Konfrontation, Koexistenz und Integration in Spätmittelalter und Früher Neuzeit, Ostfildern 2006 (Residenzenforschung 20), S. 131–154.
Schwinges, Rainer Christoph (Hg.): Neubürger im späten Mittelalter: Migration und Austausch in der Städtelandschaft des alten Reiches, Berlin 2002 (Zeitschrift für historische Forschung, Beiheft 30).
Seggern, Harm von (Hg.): Residenzstädte im Alten Reich: Ein Handbuch, Ostfildern 2018 (Residenzenforschung Neue Folge: Stadt und Hof– Ein Handbuch).
Speler, Torsten (Hg.): Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff: Kunsthistorisches Journal einer fürstlichen Bildungsreise nach Italien 1765/66, München u.a. 2001 (Kataloge und Schriften der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz 12).
Spieß, Karl-Heinz: Fürsten und Höfe im Mittelalter, Darmstadt 2008.
Streich, Brigitte (Hg.): Stadt – Land – Schloss: Celle als Residenz, Bielefeld 2000 (Celler Beiträge zur Landes- und Kulturgeschichte 29).
Studt, Birgit: Territoriale Funktionen und urbane Identität deutscher Residenzstädte vom 14. bis zum 16. Jahrhundert, in: Giorgio Chittolini u.a. (Hg.): Aspetti e componenti dell'identità urbana in Italia e in Germania (secoli XIV–XVI) / Aspekte und Komponenten der städtischen Identität in Italien und Deutschland (14.–16. Jahrhundert), Bologna 2003 (Annali dell'Istituto storico italo-germanico in Trento: Contributi 12), S. 45–68.
Wagner, Christina / Müller, Christina: Karlsruhe im 18. Jahrhundert: Zur Genese und sozialen Schichtung einer residenzstädtischen Bevölkerung, 2. Aufl., Karlsruhe u.a. 2018 (Forschungen und Quellen zur Stadtgeschichte 1).
Wagner, Christina: Von der Stadtgründung zur großherzoglich badischen Haupt- und Residenzstadt 1715–1806, in: Susanne Asche u.a. (Hg.) Karlsruhe– die Stadtgeschichte, Karlsruhe 1998, S. 65–190.
Watanabe-O'Kelly, Helen: Court Culture in Dresden: From Renaissance to Baroque, Basingstoke u.a. 2002.
Weber, Max: Gesamtausgabe, Tübingen 1999, Abt. 1: Schriften und Reden, vol. 22: Wirtschaft und Gesellschaft: die Wirtschaft und die gesellschaftlichen Ordnungen und Mächte; Nachlass, vol. 5.: Die Stadt.
Winter, Sascha / Ehler, Melanie: Prozesse und Zäsuren der Residenzstadtentwicklung unter fürstlicher und königlicher Herrschaft: Dresden, 16.–18. Jahrhundert, in: Jan Hirschbiegel u.a. (Hg.) Residenzstädte im Alten Reich (1300–1800): Ein Handbuch, Ostfildern 2020, Abt. III: Repräsentationen sozialer und politischer Ordnungen in Residenzstädten, Teil I: Exemplarische Studien (Norden) (Residenzenforschung Neue Folge: Stadt und Hof – Ein Handbuch), S. 17–112.
Anmerkungen
- ^ Als Grundlagenwerk hierzu siehe Paravicini, Höfe und Residenzen 2003; Paravicini, Höfe und Residenzen 2012.
- ^ Zur Bestimmung von Begriff und Funktion des Hofes siehe Auge, Hof und Herrscher, S. 3–15; Paravicini, Höfischer Raum, S. 285–292, 480–481; Müller, Der Fürstenhof 2004, S. 3–7.
- ^ Diese Definition ist unverkennbar Max Weber eng verpflichtet (Weber, Die Stadt 1999 [erstmals 1921]). Über Webers Stadtbegriff ist viel diskutiert worden, eine wirklich überzeugendere Lösung für das Begriffsproblem scheint m. E. jedoch nicht gefunden worden zu sein. Als Übersicht über das Problem bestens geeignet ist Isenmann, Die deutsche Stadt 2014, S. 39–52.
- ^ Auge, Hof und Herrscher 2005, S. 6; Ehlers, Herrschaft 2005, S. 106–124.
- ^ Ranft, Residenz und Stadt 2005, S. 27; Schütte, Militär 2006, S. 131–154; Fouquet, Neue Städtischkeit 2016, S. 15–42.
- ^ Meinhardt, Zeichen und Leichen 2013, S. 171–172.
- ^ Schubert, Lüneburg 2003, S. 346–347; Schubert, Göttingen 2003, S. 220–221.
- ^ Querfurth, Unterwerfung 1953.
- ^ Zur Vorsicht gegenüber einem simplifizierenden Antagonismus zwischen Hof und Stadt mahnen die Beiträge in Müller, Die Stadt 2020; Pils, Ein zweigeteilter Ort 2005; Meinhardt, Chancengewinn 2006, S. 37–62.
- ^ Czaja, Residenzstädte 2016, S. 187–204; Meinhardt, Chancengewinn 2006, S. 37–62. Zu den Finanzen siehe zudem Fuhrmann, Stadtfinanz 2012, S. 43–69; zum Baurecht auch Katschmanowski, Raum des Fürsten 2020.
- ^ Siehe dazu ausführlich Meinhardt, Dresden im Wandel 2009, S. 510–523; Schmitz, Ratsbürgerschaft 2002.
- ^ Siehe zu Odense: Piorr, Königin Christines Hof 2021, bes. S. 231–330; ein anderes facettenreich untersuchtes Beispiel wäre Dresden, siehe dazu Meinhardt, Dresden im Wandel 2009.
- ^ Haupt, Das Hof- und hofbefreite Handwerk 2007.
- ^ Bütfering, Niederländische Exulanten 1983, S. 347–417 (dort besonders die Ausführungen zu Neu-Hanau); Gerteis, Die deutschen Städte 1986, S. 20–23; Schilling, Niederländische Exulanten 1972.
- ^ Sehr differenzierte Studien bieten Haupt, Das Hof- und hofbefreite Handwerk 2007 und Meinhardt, Dresden im Wandel 2009, S. 220–509; siehe außerdem Meinhardt, Zwischen höfischer Freiheit 2017, S. 104–121.
- ^ Fray, Wirtschaftliche Beziehungen 2016, S. 303–319; Denzel, Residenzstädte 2016, S. 321–345; Fouquet, Hofwirtschaft 2008.
- ^ Grundlegend zur städtischen Migrationsgeschichte in Spätmittelalter und Früher Neuzeit: Schwinges, Neubürger 2002; zu den Spezifika der Nah- und Fernbeziehungen von Residenzstädten siehe exemplarisch: Meinhardt, Dresden im Wandel 2009, S. 168–169, 685–699.
- ^ Auge, Hof und Herrscher 2005, S. 6.
- ^ Ertl, Wie viel Stadt 2016, S. 281–302; Schneider, Adlige Konsumenten 2018, S. 129–154; Köhl, Das Brüsseler Rathaus 2019, S. 144.
- ^ Meinhardt, Dresden im Wandel 2009, S. 156–163, 543–548; zum Problem der Sonderbezirke allgemeiner: Isenmann, Die deutsche Stadt 2014, S. 616–624.
- ^ Sczesny, Art. "Zünfte" 2012.
- ^ Dazu weiterführend Czaja, Political Functions 2019; Opll, Kulturelle Funktion 2019; Fouquet, Social Functions 2018; Fray, Urban Spaces 2018.
- ^ Schenk, Formen 2016, S. 155–186; Deutschländer, Symbolische Interaktion 2013.
- ^ Dieses dreigliedrige Konzept habe ich erstmals vorgestellt und erläutert in Meinhardt, Von Zeichen und Leichen 2013, S. 171–197.
- ^ Meinhardt, Stadtherrliche Residenzen 2019, S. 323–337.
- ^ Streich, Stadt – Land – Schloss 2000.
- ^ Erbe, Versailles 2012.
- ^ Feduszka, Zamość 2021.
- ^ Wagner, Von der Stadtgründung 1998, S. 65–190; Wagner / Müller, Karlsruhe 2018.
- ^ Winter, Prozesse 2020, S. 17–112, hier bes. S. 50–54, 68–72.
- ^ Meinhardt, Stadtherrliche Residenzen 2019, S. 331–336.
- ^ Friedhoff, Burg und Schloss 2005; Müller, Das Schloss 2004; Schütte, Das Schloß 1994; Albrecht, Von der Burg zum Schloß 1986.
- ^ Hirsch, Dessau 2019.
- ^ Zahlreiche Beispiele für den Residenzausbau bietet von Seggern, Residenzstädte 2018.
- ^ Torbus, Das Königsschloss 2014.
- ^ Meinhardt, Art. "Dresden" 2018, S. 123.
- ^ Köhl, Das Brüsseler Rathaus 2019, S. 143–152.
- ^ Köhl, Das Brüsseler Rathaus 2019, S. 147.
- ^ In Innsbruck wurde der Bürgergemeinde das Rumertor ganz entzogen und für stadtherrliche Zwecke umgenutzt, siehe dazu Hagen, Vom Stadttor 2014, S. 131–143.
- ^ Ettlinger, The Image 1989. Dass diese Ausrichtung auch fortifikatorischen Sinn ergab, zeigt Ettlinger, dies mindert aber nicht die Doppeldeutigkeit der architektonischen Zeichensprache.
- ^ Müller, Bildwerdung 2013, S. 35–43.
- ^ Die Sentenz diente 2004 als Sektionsfrage einer Hallischen Tagung, siehe Paravicini / Wettlaufer, Der Hof 2006, Abschnitt II. Später hat Werner Paravicini sie noch einmal aufgenommen, siehe Paravicini, Krieg der Zeichen 2014, S. 11–34.
- ^ Köhl, Das Brüsseler Rathaus 2019, S. 144.
- ^ Studt, Territoriale Funktionen 2013, S. 45–68.
- ^ Siehe hierzu Hecht, Konsensstiftung 2014, S. 195–215.
- ^ Siehe hierzu den Abschnitt "Feste und Feiern" in: Paravicini, Höfe und Residenzen 2005, S. 483–531; Fouquet, Turniere 2019, S. 59–88; Baumgartner, Salzburg 2019, S. 89–111; Kizik, Zeremonialräume 2019, S. 33–58; Watanabe-O'Kelly, Court Culture 2002.
- ^ Köhl, Das Brüsseler Rathaus 2019, S. 145–146.
- ^ Zu Wolfenbüttel siehe Möller, Die Hauptkirche 1987; zu Dessau siehe Deutschländer, Die Stadt- und Schlosskirche 2013, S. 199–220; zu Bayreuth siehe Peetz, Auf den Tag 2014. Allgemeiner zudem Laß, Stadtkirchen 2014, S. 110–128.
- ^ Exemplarisch hierzu Meinhardt, Von Zeichen 2013, S. 182–185.
- ^ Grundlegend hierzu Schmale, Kulturtransfer 2003; Roeck: Migration 2010. In Hinblick auf den Hof und die Stadt siehe zudem Scharrer, Zur Rezeption 2014; Müller, Kulturtransfer 2013; Krems, Die Wittelsbacher 2012; Hoppe, Städte 2010; Nolde, Grenzüberschreitende Familienbeziehungen 2008.
- ^ DaCosta Kaufmann, Höfe, Klöster und Städte 1998, S. 162.
- ^ Spieß, Fürsten 2008, S. 25–58; Nolde, Grenzüberschreitende Familienbeziehungen 2008; Hentschel, Dresdner Bildhauer 1966.
- ^ Paravicini, Ehrenvolle Abwesenheit 2017; Leibetseder, Kavalierstour 2013.
- ^ Zu diesen Reisen liegen aufschlussreiche Reiseberichte von zwei unterschiedlichen Reisebegleitern vor, siehe Speler, Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff 2001; Losfeld, Die Grand Tour 2012.
- ^ Meinhardt, Dresden im Wandel 2009, S. 295–296.
- ^ Böckem, Jacopo de' Barbari 2016.
- ^ Donop, Lynar 1884, S. 733–734; Biller, Architektur 1991; Burger, Die Landesfestungen 2000.
- ^ Bauer, Ihre Ideen 1998, 104–109; Quecke, Il teatro 1998, S. 110–115; Ball-Krückmann, Bühnenbildentwürfe 1998, S. 116–132; Ball-Krückmann, Carlo Galli-Bibiena 2009, S. 241–266.
- ^ Siehe Paravicini, Vorbild 2010; Orlowska, Atelier 2009; Bukovinská, Dresden – Prag 2018.
- ^ Endres, Turniere und Gesellenstechen 2001, S. 263–280.
- ^ Hier weiterführend Ago, Art. "Statuskonsum" 2010, S. 941–944; Mentges, Art. "Kleiderordnung" 2007, Sp. 746–749; Mentges, Art. "Kleidung" 2007, Sp. 749–758.
- ^ Garber, Hof 2021, S. 13–27; Müsegades, Fürstliche Erziehung 2014, S. 209–256; Paravicini, Art. "Drechseln" 2005, S. 212–214.
- ^ Als Beispiel sei hier nur der Niedergang Wolfenbüttels nach Verlegung der fürstlichen Hofhaltung nach Braunschweig im Jahr 1753 angeführt, siehe dazu Lippelt, Art. "Wolfenbüttel" 2018, S. 643–648, hier bes. S. 647.
Arbeits- und Wirtschaftsmigrationen in der Frühen Neuzeit@Arbeits- und Wirtschaftsmigrationen Frühe Neuzeit@(ÜB)@freigabe
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Modell Italien (1450–1650)@Modell Italien@(ÜB)@freigabe
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Beginn des Cinquième Discours über die Erziehung des Adels IMG
Castel Rimini
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Christian Matthias Schröder (1742–1821)
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Das "Gesellen-Stechen" der bürgerlichen Patriziersöhne Nürnbergs
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Das Zeremoniell im Treppenhaus
Das fürstliche Schloss in der Festung Wolfenbüttel, 1654–1658
Der Einzug in die Residenzstadt
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Die Sophienkirche im Jahr 1830
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Entwurfsplan zum Bau der Zitadelle Spandau
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Jacopo de' Barbari, Totes Rebhuhn mit Eisenhandschuhen und Armbrustbolzen, 1504
Kapuzinergruft
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Marstall Heidelberg
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Plan der Stadt Celle nach einem Stich von 1750
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Plan von Dresden mit Einzeichnungen von Aufmarsch- und Festplätzen anläßlich der Vermählung des Kurprinzen Friedrich August mit Maria Josepha 1719 IMG
Plaza Mayor in Madrid
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Pulverturm Prag
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Rathaus Brüssel
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Ritterakademien als Orte der Adelserziehung
Schloss Wolfenbüttel
Stadtansicht: Karlsruhe, Vogelperspektive
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Totes Rebhuhn mit Eisenhandschuhen und Armbrustbolzen, 1504
Verlängerung der Mannheimer Privilegien
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Vesuv-Rezeption
Wappen der Zünfte von Bamberg
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Zitadelle Spandau