Der Komponist, Dirigent und Musikverleger C. F. E. Horneman wuchs als Sohn des Musikverlegers Johan Ole Emil Horneman (1809-1870) in Kopenhagen auf. Die patriotische Einstellung des Vaters übertrug sich auf Horneman, der zeitlebens dem Gedanken einer dänischen oder nordischen Musikkultur nachhing. Als Student des Leipziger Konservatoriums in den Jahren 1858 bis 1860 kam C. F. E. Horneman erstmalig mit dem deutschen Musikleben in Kontakt. Read More…
Zwischen Leipzig und Kopenhagen sind auf musikhistorischem Gebiet im 19. Jahrhundert zahlreiche Transferprozesse zu beobachten. Sie vollzogen sich zwar nicht einseitig, lagen jedoch schwerpunktmäßig auf der Bewegungsrichtung von Leipzig nach Kopenhagen. Exportiert wurden Vorbilder, die sich für die Musikpraxis und die Musikpädagogik als tauglich erwiesen. Niels Wilhelm Gade (1817–1890) und Christian Frederik Emil Horneman (1840–1906) waren in diese Transferprozesse als Antipoden einbezogen und verarbeiteten Leipziger Muster durch unterschiedliche, jedoch fruchtbare Reflexion. Read More…
Der dänische Komponist und Dirigent Niels Wilhelm Gade bietet ein eindrucksvolles Beispiel für erfolgreichen kulturellen Transfer zwischen Deutschland und Dänemark im 19. Jahrhundert. Zentral für Gades späteres Wirken als Reformator im Kopenhagener Musikleben waren seine fünf Leipziger Jahre von 1843 bis 1848, in denen er in intensiven Kontakt mit u. a. Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) und Robert Schumann (1810–1856) trat. Read More…