EGO | Europäische Geschichte Online@Über EGO@@
Inhaltliche Schwerpunkte
→ ausführliche Einführung
EGO | Europäische Geschichte Online ist eine transkulturelle Geschichte Europas im Internet. EGO nimmt Prozesse interkulturellen Austauschs in der europäischen Geschichte in den Blick, die über staatliche, nationale und kulturelle Grenzen hinauswirkten. EGO beschreibt Europa als einen stets in Wandlung befindlichen Kommunikationsraum, in dem vielgestaltige Prozesse der Interaktion, Zirkulation, Überschneidung und Verflechtung, des Austauschs und Transfers, aber auch von Konfrontation, Abwehr und Abgrenzung stattfanden.
EGO erschließt 500 Jahre europäischer Geschichte der Neuzeit über Länder-, Fach- und Methodengrenzen hinweg. Die Gegenstände sind ebenso vielfältig wie die Kommunikations- und Transferprozesse, die EGO abbildet. Sie reichen von Religion, Wissenschaft und Recht über Kunst und Musik bis zu Wirtschaft, Technik und Militär. Zehn Themenstränge (Threads) ermöglichen einen gezielten Zugriff auf die Inhalte. "Überblicke" vermitteln Hintergrund- und Kontextinformationen. "Basiselemente" beschreiben und analysieren bestimmte Transferprozesse von europäischer Relevanz. "Vertiefungselemente" enthalten Materialien und Informationen zu einzelnen Aspekten oder stellen bestimmte Personen vor, die bedeutsam für interkulturelle Transferprozesse waren. Die etwa 250 Originalbeiträge werden sukzessive publiziert.
Multimedialität
EGO verbindet wissenschaftliche und fachbegutachtete Beiträge mit Abbildungen, Quellentexten, Statistiken, animierten und interaktiven Karten sowie Ton- und Filmdokumenten. Dieses multimediale Netzwerk ermöglicht eine Reise durch Räume, Zeiten und Themen. Die verschiedenen Elemente können über Verlinkungen und Navigationsleisten in alle Richtungen "durchstöbert" werden. Auf diese Weise nutzt EGO das multimediale Potential des Internets.
Alle multimedialen Elemente sind in einer Medienleiste angeordnet. Interne Links und Verweise vernetzen die EGO-Beiträge miteinander. Sie verbinden die Textinhalte mit Abbildungen, Grafiken und Tabellen, die der Illustration, vertiefenden Information oder argumentativen Weiterführung dienen.
Vernetzungen erfolgen schließlich auch über Links auf extern publiziertes Bildmaterial, auf digitalisierte Textquellen, auf Personennormdaten sowie – in den Anmerkungen – auf online publizierte wissenschaftliche Literatur und weitere wissenschaftliche Online-Ressourcen.
Zusätzlich zum thematischen Einstikeg über die Threads ermöglichen vielfältige Suchfunktionen individuelle Zugänge. Die Volltextsuche fördert jeden in EGO behandelten Aspekt zu Tage. Mit der einfachen Suche lässt sich eine Auswahl von Beiträgen nach Zeitraum, Themenbereich, geographischem Raum oder Themenstrang zusammenstellen. Die erweiterte Suche bietet eine Kombination aus Stichwort, Autor, Zeitraum, Themenbereich, geographischem Raum und Themenstrang. Sie lässt sich auf bestimmte Medientypen einschränken. Die Suchergebnisse stellen jeweils für sich eine kleine eigene "Geschichte Europas" dar, die sich den Erkenntnisinteressen der Nutzer anpasst.
Adressaten und Nutzende
EGO wendet sich an einen internationalen, wissenschaftlich gebildeten Kreis an Nutzenden aus fortgeschrittenen Studierenden, Promovenden und erfahrenen Forschenden aller historisch arbeitenden Wissenschaften sowie an Mediatoren in Journalismus, Publizistik, Schule und Erwachsenenbildung. Die Beiträge sollen für Leserinnen und Leser verschiedener Disziplinen und auf unterschiedlichen Qualifikationsstufen verständlich sein. Sie verzichten daher auf ausführliche, innerfachliche Forschungsreferate.
EGO zielt nicht darauf, "kanonisiertes" Wissen über die Geschichte Europas abzubilden, wie es etwa für das Grund- bzw. Bachelor-Studium aufbereitet werden muss. Vielmehr fließen neue Forschungserträge in die EGO-Beiträge ein. Diesen liegt die spezifische Forschungsperspektive von Kommunikation und Transfer zugrunde. Auch darin unterscheidet sich EGO von einem Handbuch, einer Enzyklopädie oder einem Portal.
EGO zielt auf die interdisziplinäre Vernetzung der internationalen historischen Europaforschung. Autorinnen und Autoren sowie Fachherausgeberinnen und Fachherausgeber können ihre Beiträge in einem internen Diskussionsforum kommentieren. Alle anderen Interessierten können den Beitragenden über ein Kontaktformular ihre Eindrücke und Anregungen direkt übermitteln. Diese Kommentare können somit in aktualisierte Fassungen einfließen.
EGO verfolgt den Weg des Open Access, das heißt es macht wissenschaftliche Literatur und Materialien (im Internet) frei zugänglich. Die Mehrsprachigkeit dient ebenfalls dem Ziel einer schnellen und barrierefreien Verbreitung über Grenzen hinweg: Die Navigation ist zweisprachig (Englisch und Deutsch). Beiträge werden in englischer und deutscher Sprache angenommen. Alle Überblicksbeiträge werden jeweils in die andere Sprache übersetzt und in beiden Sprachen publiziert. Weitere zentrale Beiträge werden sukzessive übersetzt.
Herausgebende
EGO | Europäische Geschichte Online wird vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) in Mainz herausgegeben. Das IEG betreibt interdisziplinäre Forschungen zu den religiösen und politischen Grundlagen Europas in der Neuzeit und betreibt ein internationales Stipendienprogramm. Die Forschungsbereiche des IEG bringen ihre auf Kommunikation und Transfer bezogenen Fragestellungen in EGO ein.
EGO entsteht in internationaler und interdisziplinärer Kooperation. Hauptherausgebende sind die Direktoren des IEG, Nicole Reinhardt (bis 2022: Irene Dingel) und Johannes Paulmann (bis 2011: Heinz Duchhardt). Sie entscheiden über die Annahme oder Ablehnung von Beiträgen. Die Hauptherausgebenden werden von einem mit rund 20 internationalen Expertinnen und Experten besetzten Editorial Board unterstützt. Ihm gehören derzeit an:
- Lutz Berger
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Deutschland
Islamwissenschaft - Thomas Bremer
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Deutschland
Kirchen- und Theologiegeschichte der östlichen Orthodoxien - Mariano Delgado
Université de Fribourg, Schweiz
Katholische Theologie / Kirchengeschichte - Klaus Fitschen
Universität Leipzig, Deutschland
Evangelische Theologie / Kirchengeschichte - Andreas Gestrich
German Historical Institute London, Großbritannien
Sozialgeschichte / Westeuropäische Geschichte - Regina Grafe
European University Institute Florenz, Italien
Wirtschaftsgeschichte - Hubertus Kohle
Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland
Kunstgeschichte - László Kontler
Central European University Budapest, Ungarn
Ideengeschichte, Intellectual History - Leo Lucassen
Universiteit Leiden, Niederlande
Sozial- und Migrationsgeschichte - Laurenz Lütteken
Universität Zürich, Schweiz
Musikgeschichte - Matthias Morgenstern
Eberhard Karls Universität Tübingen, Deutschland
Judaistik - Matthias Müller
Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland
Kunstgeschichte - Fridrun Rinner
Universität der Provence, Frankreich
Literaturgeschichte - Wolfgang Schmale
Universität Wien, Österreich
Europaforschung, Geschlechtergeschichte - Ingo Trauschweizer
Ohio University, Athens, Ohio, USA
Militärgeschichte - Helmuth Trischler
Deutsches Museum München, Deutschland
Technikgeschichte - Stefan Troebst
Universität Leipzig, Deutschland
Ostmittel- und Osteuropäische Geschichte - Jürgen Wilke
Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland
Medien- und Kommunikationsgeschichte - Renate Wittern-Sterzel
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
Medizingeschichte
- Paul Ziche
Universiteit Utrecht, Niederlande
Wissenschaftsgeschichte
Ehemalige Fachherausgebende
- Mitchell Ash
Universität Wien, Österreich
Wissenschaftsgeschichte - Bożena Chołuj
Uniwersytet Warszawski, Polen / Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder, Deutschland
Geschlechtergeschichte, Literaturgeschichte - Barbara Dölemeyer
Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt/Main, Deutschland
Rechtsgeschichte - Reinhard Flogaus
Humboldt-Universität zu Berlin, Deutschland
Kirchen- und Theologiegeschichte der östlichen Orthodoxien - Helga Mitterbauer
Universität Graz, Österreich
Literaturgeschichte, Theoriefragen des Kulturtransfers
- Ruth-Elisabeth Mohrmann (†)
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Deutschland
Volkskunde / Europäische Ethnologie
- Johannes Paulmann
Universität Mannheim (ab 01.10.2011: Leibniz-Institut für Europäische Geschichte), Deutschland
Internationale Geschichte - Toni Pierenkemper
Universität zu Köln, Deutschland
Wirtschaftsgeschichte - Peer Vries
Universität Wien, Österreich
Wirtschaftsgeschichte
- Peter H. Wilson
University of Hull, Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland
Militärgeschichte
Die Fachherausgebenden schlagen Autorinnen und Autoren für ihren Themenbereich vor und führen die Fachbegutachtung durch. Bei verschiedenen Beiträgen findet eine gemeinsame Begutachtung durch zwei oder ggf. mehrere Fachherausgebende statt.
Kooperationen
Programmierung und Design von EGO werden am Kompetenzzentrum – Trier Center for Digital Humanities verantwortet. Die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) in München übernimmt die Langzeitarchivierung.
Um die Fachherausgeber und Autoren von EGO hat sich ein internationales und interdisziplinäres Forschungsnetzwerk formiert, das aus über 300 Personen besteht.
Zur wechselseitigen Vernetzung und Verbreitung der Beiträge kooperiert EGO mit dem "Themenportal Europäische Geschichte" bei Clio online, mit dem Laboratoire d'excellence EHNE "Écrire une nouvelle histoire de l’Europe" sowie mit vielen weiteren internationalen Einrichtungen.
Zahlreiche Forschungseinrichtungen, Museen und Bibliotheken weltweit unterstützen EGO, indem sie Verweise auf ihre digitalen bzw. online publizierten Bestände in EGO in Form von Thumbnails gestattet oder die Erlaubnis zur kostenlosen Publikation multimedialer Elemente erteilt haben.
Qualitätssicherung, Rechtefragen und Nachhaltigkeit
Autorinnen und Autoren, Redaktion, Editorial Board und Hauptherausgebende arbeiten in einem internen dreistufigen Begutachtungsverfahren zusammen:
1. Fakultativ können Autorinnen und Autoren ihre Beiträge zur internen und anonymen Diskussion freigeben. Hier besteht für die Fachherausgebenden und die Mitglieder des Autorenpools die Gelegenheit, Beiträge zu kommentieren und zu diskutieren.
2. Nach einer Eingangsprüfung durch die Redaktion erfolgt die Fachbegutachtung durch das zuständige Mitglied des Editorial Board. Dieser kann anonym einen externen Experten hinzuziehen.
3. Abschließend werden die Beiträge durch die EGO-Redaktion formal redigiert und verlinkt sowie durch die Hauptherausgebenden letztmalig geprüft und zur Veröffentlichung freigegeben.
Diese Kombination aus traditioneller Fachbegutachtung und interaktiver, interner Diskussion führt zu hoher Qualitätssicherung und Informationsdichte der Beiträge. Gleichzeitig bietet sie den Beitragenden und Fachherausgebenden die Gelegenheit, aktuelle Forschungsergebnisse ihres Fach- und Interessengebiets zeitnah zur Kenntnis zu nehmen.
Die EGO-intern und über externe Links eingebundenen Ressourcen werden von der Redaktion und den Autorinnen und Autoren ausgewählt und wissenschaftlich evaluiert. Extern verlinkt wird nur auf solche Ressourcen, die frei zugänglich, das heißt nicht zugangsbeschränkt oder kostenpflichtig sind, und die nach wissenschaftlich bewertbaren Kriterien publiziert werden.
Alle EGO-Beiträge sind in sich geschlossene Publikationen, deren Verfasser namentlich ausgewiesen werden. Sie haben jeweils eine stabile URL sowie URN und sind mit einer einheitlichen Zitierempfehlung versehen. Durch die Bibliothek des IEG werden sie einzeln katalogisiert. Sie sind damit in den weltweiten Bibliotheksverbünden und Portalen nachgewiesen und als wissenschaftliche Einzelpublikationen voll zitierfähig.
Die Autoren können sich entscheiden zwischen uneingeschränkten Urheberrechten oder der engsten Creative Commons Lizenz (CC by-nc-nd = Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung).
EGO wird in Deutschland von deutschen Herausgebern gemäß deutschem Urheberrecht publiziert, dessen Schutzdauer die international vereinbarte Mindestschutzfrist der Revidierten Berner Übereinkunft (RBÜ) überschreitet und gemäß EU-Recht auf 70 Jahre nach Tod des Urhebers verlängert. Die Redaktion prüft sorgfältig sämtliche Rechte zur Speicherung und Veröffentlichung von urheberrechtlich geschütztem Material. Urheberrechtlich geschütztes Material, für das keine Rechteklärung erfolgen kann, wird nicht in EGO gespeichert oder veröffentlicht.
EGO ist eine dauerhafte Infrastruktur: Nach der Aufbauphase (2009−2015) ist im Regelbetrieb eine regelmäßige Aktualisierung der Beiträge vorgesehen. Ältere Versionen (Auflagen) sind weiterhin zugänglich. Das System insgesamt wird sukzessive um neue Beiträge erweitert, um neuen Entwicklungen in der Forschung Rechnung zu tragen. In Inhalten, Form und Konzeption bleibt EGO stets entwicklungs- und anpassungsfähig.
Förderung
Die Pilotphase von EGO wurde realisiert mit einer Förderung des Landes Rheinland-Pfalz im Hochschulprogramm "Wissen schafft Zukunft" (2007−2009). Von 2009 bis 2015 wurde der Aufbau von EGO durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Förderprogramm Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme (LIS), Elektronische Publikationen gefördert.
EGO wird dauerhaft getragen vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) in Mainz und vom Kompetenzzentrum – Trier Center for Digital Humanities (Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs-und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften der Universität Trier).