Methodisch-theoretische Zugänge zu einer transkulturellen Geschichte Europas
Cicero als Briefschreiber, Holzschnitt 1547, Quelle: Wikimedia Commons
"World history", "new global history", "connected", "shared" oder "entangled history", "transferts culturels" und "histoire croisée" – die Label, unter denen transkulturelle Perspektiven und Zugänge in der Forschung gefordert und diskutiert werden, sind zahlreich; die nun fast ein Vierteljahrhundert währende Debatte wird nach wie vor lebendig geführt. Dieser Themenstrang stellt zentrale Ansätze und Forschungsperspektiven im Hinblick auf eine transkulturelle Geschichte Europas vor: Kulturtransfer , Transnationale Geschichte, Vergleichende Geschichte und postcolonial studies. Ergänzt werden diese Beiträge um Überlegungen zum Europabegriff, zur europäischen Geschichte und Geschichtsschreibung sowie zu räumlichen und ideengeschichtlichen Zugängen, die für Europäische Geschichte Online zentral sind.
Threads im Kontext
Beispiele
So stellt ein Überblick den in der Osteuropäischen Geschichte entwickelten Forschungsansatz der Geschichtsregionen vor. Hier kommen nicht territorialisierte, aber epochengebundene historische Mesoregionen wie "Südosteuropa", "Eurasien" oder auch die "Schwarzmeerwelt" zur Sprache. Durch komparative Analysen werden Strukturmerkmale dieser Regionen ermittelt und verglichen. Hier ergibt sich ein Anknüpfungspunkt zu der im Überblick Vergleichende Geschichte diskutierten Methode.
Dass "Europa" von Anfang an eine imaginierte Einheit war, zeigt der Beitrag Europa: Kulturelle Referenz – Zitatensystem – Wertesystem. Er verfolgt, wie sich Begriff und Bild, das sich die Europäer von "Europa" machten, im Laufe der Zeiten wandelten: von der Christlichen Republik im 15. Jahrhundert bis hin zum Europa der EU, das sich ideell vor allem über gemeinsame Werte wie parlamentarische Demokratie sowie Menschen- und Freiheitsrechte definiert.