Otto Dix (1891–1969), Der Krieg (Tryptichon), 1929–1932

Das Tryptichon Der Krieg von Otto Dix (1891–1969) entstand zwischen 1929 und 1932. Das Werk, das im Format mittelalterlicher Altarbilder ausgeführt wurde, zeigt Kriegsszenen, die zugleich Erinnerung und Warnung sind. Während links Soldaten in Stahlhelmen vorbeiziehen, ist rechts ein Verwundeter zu sehen, der vom Schlachtfeld getragen wird. In der Mitte erschreckt das Ausmaß der vollkommenen Zerstörung, die durch die Schlacht entstanden ist. Hier sind zerfetzte Körper, tote Bäume und kaputte Bauten am Horizont zu erkennen, quer überragt von einem Skelett, dessen ausgestreckte Hand auf das Elend verweist. Die Predella unter der Mitteltafel zeigt Soldaten, die tot oder schlafend erscheinen und die eventuell wieder in den Kampf ziehen müssen. Auf diese Weise beschreibt das Bild einen drohenden Zyklus des Krieges, dessen zerstörerische Wirkung immer wieder aufs Neue entfacht werden kann. Dix, der sich selbst auf der rechten Bildseite als Überlebenden dargestellt hat, bestätigt als Augenzeuge die Schrecken des Krieges und warnt den Betrachter vor dessen erneuten Ausbruch.

Otto Dix (1891–1969), Der Krieg (Tryptichon), Mischtechnik auf Holz, vierteilig: Mitteltafel: 204 x 204 cm, linker und rechter Flügel je: 204 x 102 cm, Predella: 60 x 204 cm, 1929–1932; Bildquelle: bpk | Staatliche Kunstsammlungen Dresden | Elke Estel | Hans-Peter Klut, https://skd-online-collection.skd.museum/Details/Index/173961.