Ludwig XIV. beim Empfang der Schweizer Botschafter 1664

Der Kontrast zwischen den zwei Kleidungskulturen des 17. Jahrhunderts – der höfischen und der bürgerlichen, protestantisch geprägten Gesellschaft – wird hier augenfällig. Der König trägt Perücke, weite Rheingrafenhosen, Hofmantel und Seidenstrümpfe mit Kniebändern (Canon) und Schlaufen entsprechend der höfischen Etikette. Dem gegenüber steht die schlichte, dunkel gehaltene, wenngleich vornehme bürgerliche Kleidung mit Halskrause oder Rabatte (dritter Mann von rechts), ärmellosem Überhang mit Verbrämung, Kniehosen und dem holländischen Hut, der aus Respekt vor dem König in der Hand getragen wird.

Adam Frans van der Meulen (1632–1690), Zusammenkunft der Botschafter der 13 Schweizer Kantone mit Ludwig XIV. im Louvre am 11. November 1663; Öl auf Leinwand, 44 x 66 cm, 1664; Bildquelle: © Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte (bpk) | RMN | Gérard Blot, Bildnummer 00050607, Standort des Originals: Châteaux de Versailles et de Trianon, Versailles.