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Karte: Letts, Son & Co. Limited; Digitalisat: David Rumsey Map Collection
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zuletzt geändert2020-05-25T10:23:21+01:00
David Rumsey Map Collection
Südwestrussland mit Podolien, Karte, 1883; Bildquelle: Letts, Son & Co. Limited (Hg.): Letts's popular atlas, being a series of maps delineating the whole surface of the globe, with many special and original features; and a copious index of 23,000 names. Complete edition, London 1883, S. 67. Digitalisat: David Rumsey Map Collection, www.davidrumsey.com, http://www.davidrumsey.com/luna/servlet/detail/RUMSEY~8~1~31415~1150371:Russia--No--8--Letts-s-popular-atla?sort=Pub_List_No_InitialSort%2CPub_Date%2CPub_List_No%2CSeries_No&qvq=q:Letts%27s%2Bpopular%2Batlas;sort:Pub_List_No_InitialSort%2CPub_Date%2CPub_List_No%2CSeries_No;lc:RUMSEY~8~1&mi=68&trs=158.
Podolien, im Nordwesten der Karte, war eine historische Region, die im Lauf der Geschichte zu verschiedenen Reichen gehörte. 1672 fiel Podolien an die Osmanen, die ihre Eroberung aber nicht lange halten konnten und das Gebiet 1699 an Polen verloren. Bei der 2. Polnischen Teilung 1793 wurde es dem russischen Kaiserreich zugeschlagen, wo es das Gouvernement Podolien bildete. Die kurze Zugehörigkeit zum Osmanischen Reich war bedeutsam, weil sie die Migration von Juden ins osmanische Kernland erleichterte. Auch diente die Region als kultureller Brückenkopf, über den die messianische Spannung der sephardischen Juden im Osmanischen Reich nach Osteuropa übertragen wurde. Insbesondere für die Geschichte der Bewegung des Sabbatianismus spielte Podolien eine wichtige Rolle. Heute gehört die Region zur Ukraine und zu Moldawien.