Johannes a Lasco (1499–1560), polnischer Humanist und Reformator, wirkte von 1542 bis 1549 als Superintendent Ostfrieslands in Emden, reformierte und organisierte die dortige Kirche. Von 1550 bis 1553 war er Superintendent der Fremdengemeinde in London. Dort arbeitete er seine Gemeindeordnung aus, in der alle Vorschriften und Riten im Rahmen biblischer Vorgaben aus der im Abendmahl begründeten Gemeinschaft des Leibes Christi entwickelt werden. Veröffentlicht wurde die Kirchenordnung unter dem Titel Forma ac ratio 1555 in Frankfurt, wohin a Lasco hatte fliehen müssen, als Maria Tudor England rekatholisierte. Über die Niederländische und die Französische Fremdengemeinde London, die Emder Gemeinde sowie Frankfurt vermittelt, beeinflusste a Lasco die reformierte Gemeindeorganisation in Europa. Er starb 1560 in Pinczów, wo er sich für die Einigung der polnischen reformierten Kirche engagiert hatte.
Portrait Johannes a Lasco, unbekannter niederländischer Maler, nach ca. 1555, Öl auf Holz, 81,5 cm x 66 cm; Bildquelle: Johannes a Lasco Bibliothek, Emden