Als Nachfahre eines Gutsbesitzers aus Yorkshire, der als Anhänger Karls I. (1600–1649) emigriert war, wurde Johann Reinhold Forster in der Nähe von Danzig geboren und war zunächst als evangelischer Pfarrer tätig. 1765 unternahm er mit seinem Sohn Georg eine ausgedehnte Russlandreise. 1766 siedelte die Familie nach England über, wo sich Johann Reinhold Forster mehr schlecht als recht als Übersetzer, Schriftsteller und Lehrer über Wasser hielt. In England erhielten Vater und Sohn die Möglichkeit, zwischen 1772 bis 1775 James Cook (1728–1779) auf dessen zweiter Weltreise zu begleiten (A voyage round the world, 1777). 1780 nahm Johann Reinhold Forster eine Professur für Naturgeschichte in Halle an, wo er bis zu seinem Tod wirkte.
Georg Forster war seit 1778 Professor in Kassel, seit 1784 Professor in Wilna und seit 1788 Bibliothekar in Mainz, wo er nach der französischen Eroberung 1793 Vizepräsident des "Rheinisch-Deutschen Nationalkonvents" wurde. 1790 bereiste er mit Alexander von Humboldt (1769–1859) die Niederlande, Großbritannien und Frankreich (Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich, 3 Teile, 1791–1794). Chronisch in finanziellen Nöten arbeiteten beide Forsters nebenberuflich als Übersetzer, unterhielten teilweise regelrechte "Übersetzungsfabriken". Sie übersetzten schwerpunktmäßig die zu ihrer Zeit besonders populären Reiseberichte aus dem Englischen. Aufgrund ihrer vielfältigen Tätigkeiten als Naturforscher, Lehrende, Rezensenten, Korrespondenten, Herausgeber, Reiseschriftsteller und Übersetzer waren sie gleichermaßen bedeutende Mittler zwischen Großbritannien und Deutschland wie zwischen Europa und der außereuropäischen Welt.
John Francis Rigaud (1742–1810), Johann Reinhold (1729–1798) und Georg Forster (1754–1794) in Tahiti, Öl auf Leinwand, ohne Datum [zwischen 1775–1780]; Bildquelle: Wikimedia Commons, http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Forsterundsohn.jpg, gemeinfrei.