Daniel de la Feuille (gest. 1709), Portrait von Henri Arnaud, Pfarrer und Oberst der Waldenser (1641–1721), Kupferstich nach Jean Henri Brandon (gest. ca. 1714), 1691; Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung des Henri-Arnaud-Hauses Ötisheim-Schönenberg.
Henri Arnaud wurde 1643 in Embrun in der Dauphiné geboren. Nach seinem Theologiestudium wurde er Pfarrer in der Waldenserkirche im Piemont. 1689 gehörte er zu den Führern der „Glorreichen Rückkehr“, deren Geschichte er dann 1710 herausgab. Auch nach dem Bündniswechsel des Herzogs im Jahr 1690 blieb Arnaud militärisch aktiv und wurde sogar zum Oberst ernannt. Erst 1692 wurde er wieder Pfarrer. 1698 wurde er, wie alle anderen aus Frankreich stammenden Waldenser, aus dem Piemont ausgewiesen und ließ sich in Württemberg nieder.
Der Stich von Brandon von 1691 zeigt Arnaud im Talar und mit Brustpanzer. Damit wird Arnauds Doppelrolle als Pfarrer und Oberst zum Ausdruck gebracht (ad utrumque paratus: zu beidem bereit). In der Bildunterschrift wird das erläutert:
"Ich predige. Ich kämpfe. Ich habe eine doppelte Berufung.
Und von diesen beiden Aufgaben ist meine Seele erfüllt.
Heute muss man Zion wiederaufbauen.
Dazu braucht man Kelle und Schwert".
Unter Arnaud befindet sich sein Wappen mit drei Tauben und einer Frauengestalt, die ein Spruchband mit der Inschrift hält: Nescit labi virtus (Mut kann nicht wanken).
Daniel de la Feuille (gest. 1709), Portrait von Henri Arnaud, Pfarrer und Oberst der Waldenser (1641–1721), Kupferstich nach Jean Henri Brandon (gest. ca. 1714), 1691; Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung des Henri-Arnaud-Hauses Ötisheim-Schönenberg.